Im Inneren – Installation in der Herz Jesu Kirche, Pfersee


Für ihre "Im Inneren" betitelte Rauminstallation in der Herz Jesu Kirche kombiniert Elisabeth Bader Arbeiten aus drei auf den ersten Blick sehr unterschiedlich anmutenden Werkgruppen.

Vollständig aus einfacher, alltäglicher Bindeschnur und ohne stabilisierendes Skelett gearbeitet, geben "Gefangene Freiheit" und "Entspannter Aufstand" vollständig den Blick frei in ihr Innenleben. Dennoch bleiben die Lebensverknüpfungen, die diesen "Wesen" ihren inneren Halt geben und der Seele der Werke Raum schenken, für den Betrachter ein unergründbares Geheimnis. Vielleicht muss sich der Betrachter nur selbst darin entdecken.

Gut zwei Dutzend "Brocken", an unterschiedlichen Orten in der Kirche positioniert, vermitteln hingegen einen Eindruck von steinerner Schwere und zeitloser Ruhe. Manche liegen im Weg, müssen umgangen oder überstiegen werden. Andere scheinen wie abgelegt, vergessen. Sie stören nicht. Erst bei genauer Betrachtung könnte auffallen, dass ihre Hülle aus reinem Papier geformt, ihre Oberfläche wie ein detailliertes dreidimensionales Studium der Natur mit ihren Felsformationen zu erleben ist. Von der inneren, abgeschlossenen, leeren Schwärze ist dabei nichts zu sehen und zu spüren.

208 an dünnen Drähten hängende "Magensteine" erzählen von greifbar Erlittenem. Der Blick nach vorne in den weiten Kirchenraum durch diesen vielteiligen Vorhang ist unterbrochen. Sie sind schwer, schwerer als man denkt. In Leim und Teer getränkt wirken sie wie erstarrte Gefühlsausbrüche, trophäenartig aufgereiht als ein abzählbarer Sieg über das Leid

Elisabeth Baders Arbeiten scheinen mit gängigen Vorstellungen von Dichte und Raum, von Original und Abbild, von Lebendigkeit und Starre zu spielen. Im Zentrum aller Arbeiten steht dabei der Mensch als ein suchendes Individuum, das die großen Geheimnisse des Lebens am Ende doch nicht alleine lüften kann. Er ist angewiesen auf Begegnungen mit Mitmenschen, die Halt geben, führen, unterstützen; sich gegenseitig als gemeinschaftssuchende und -bildendende Wesen tragen. Sie haben einen Durch-Blick auf die Aspis mit Jesus und seinen ausgebreiteten Armen. In dieser österlichen Bußzeit ist dies eine ermutigende Einladung zum Leben.