Kunstpreis - Schwäbische Skulptura 12


aus der Rede von Dr. Karin Haslinger, Vorsitzende des Berufsverbandes Bildender Künstler BBK Schwaben-Süd

[...] Unter den vielen guten Skulpturen und Plastiken befand die Jury die Werke von Elisabeth Bader für die preiswürdigsten. Ihr dreiteiliges Maschinen-Ensemble mit den Einzeltiteln „Kraftumulator“, „Druckwegspüler“ und „Endorphinomat“ changiert zwischen organischen, körperfragmentarischen Formen und maschinellen Formelementen. Dabei schwebt jede der Plastiken zwischen der ihr eigenen Körperhaftigkeit und einer abstrakten Sinnbildung.

Schon die Titel eröffnen mit ihrer Metaphorik diese Räume, nehmen doch auch sie Anleihen aus den unterschiedlichsten Kontexten. So verweist z. B. „Druckwegspüler“ in der Wortschöpfung selbst gleichermaßen auf eine materielle wie psychische Dimension. Es kann sogar allein der Wortteil „Druck“ ein emotionales Befinden benennen, wie auch auf etwas Technisches hindeuten. Jedes Objekt ergänzt sich mit seinem Namen zu einem Kunstwerk, das sich nicht festlegen lässt.

Elisabeth Baders Werke beleben Assoziationen und Empfindungen, wecken Erinnerungen an existierende Formen, wie etwa einem Staubsauger und lösen diese im selben Moment wieder auf. Sie bilden eine Gegenwelt zur konkreten Wirklichkeit und spannen einen Bogen zwischen der materiell-dinglich erfahrbaren Welt und der geistig-psychisch abstrakten.

In diesem Spannungsfeld eröffnet sich für den Betrachter die Möglichkeit, dem Denken und Fühlen freien Lauf zu lassen und sich dabei vielleicht von den drängenden Belangen des eigenen Lebens für einen Moment zu lösen – Druck wegzuspülen.

Auch der sensible und kunstfertige Umgang mit den Materialien Papier und Draht und die sensible Ästhetik der Objekte überzeugte die Jury. Im Namen der Kollegen gratuliere ich Frau Elisabeth Bader ganz herzlich zum Kunstpreis der Skulptura 12. [...]